

Santorin eine Vulkaninsel. Sie ist nicht nur durch die Masse der anwesenden Touristen „explosiv“. Aber es gibt dort einen kleinen Berg, der ist ausnahmsweise aus festem Gestein. Wenn man fit genug ist, kann man ihn über einen steilen Weg besteigen. Man sagte mir, daß diese Erhebung vor allem für Archäologen interessant wäre. Beweggründe in dieser Hinsicht waren mir fremd; ich wollte da nur hinauf. Vielleicht auch nur wegen der Aussicht – welche Aussicht auch immer. Am Fuße dieses steinernen Berges kam ich zufällig mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Wir boten uns gegenseitig Zigaretten an und plauderten. Der gute Mann erzählte mir, er sei Archäologe und war als Offizier der amerikanischen Armee in der Stadt Salzburg stationiert. Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und Salzburg war amerikanische Besatzungszone. Er meinte, daß dies wohl die schönste Zeit in seinem Leben gewesen wäre. Mein nunmehr Bekannter bemerkte mir gegenüber mit Bedauern, herzkrank zu sein, keine Luft zu bekommen und dadurch diesen, für einen Archäologen interessanten Berg, wohl nie erklimmen zu können. Mit der Zeit und einigen Zigaretten kamen wir langsam in Bewegung und spazierten so dahin. Dieser Mann, dessen Name ich nicht kannte, begann mir über seine Zeit in Salzburg zu erzählen: Über die netten Menschen, die er traf, die fröhlichen Lokale, die Musik, die Schönheit der Stadt und die Freundschaften, die er in Salzburg schließen konnte. Wir gingen so dahin, ich hörte zu – und auf einmal standen wir auf der Spitze des Berges. Mein Begleiter merkte dies gar nicht und konnte es nicht glauben, als er oben angekommen war. Ich konnte gerade noch ein Foto von ihm machen. Ich habe das Bild noch heute: Ein gutaussehender, froher Mann um die Siebzig. Seine Freude steigerte sich noch, als er da oben einen Archäologie- Kollegen traf und sich angeregt und freudig mit ihm unterhielt. Ich ließ die beiden alleine und begab mich auf den Weg hinunter. Abends wollte ich meinen neu gewonnenen Freund in seinem Quartier besuchen. Es war alles finster und ich konnte ihn nicht mehr erreichen. Ich habe ihn nie wieder gesehen.


Eigentlich wollte ich in den Zoo gehen, um mir die Tiere anzusehen, die man ja sonst nicht überall zu sehen bekommt. Hunde, Katzen, Kühe und Pferde kannte ich ja schon. Ich mag sie , unsere Tiere, besonders Hunde und Katzen. Aber im Zoo, da soll es ja Tiger und Elefanten, Affen und Eisbären und viele andere, mir unbekannte Tiere, geben. Als ich so durch den Park ging und mich dem Eingang vom Zoo näherte – da begegnete ich einem Pferd. Also ich dachte, es wäre ein Pferd oder ein Esel; aber es hatte auf seinem Fell viele schwarze Streifen. Nun ja, nicht überall. Der hintere Teil des „Pferdes“ war ganz ohne Streifen. Aber überrascht und richtig erstaunt war ich, als sich das Wesen quer vor mich hinstellte, den Kopf abwandte und mit deutlichen Worten zu mir gesprochen hat: „Ich bin ein Zebra – oder auch ein Tigerpferd, wie man sagt.“ Ich wollte etwas entgegnen, aber meine Stimme versagte. Da hörte ich das Wesen sagen: „Ich, das Zebra, bin aus dem Zoo geflüchtet, weil man mich ausgelacht hat. Der Grund dafür war, dass heute Nacht sich die schönen schwarzen Streifen teilweise von meinem Fell gelöst hatten. Und nun hängen sie wie ein Flügel an meinem Körper. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte und was das soll!“ Nachdem ich mich gefasst hatte und dem Zebra antworten wollte, hat meine Stimme abermals versagt. „Ich seh´schon,“ sagte das Zebra, „Du kannst mir auch nicht helfen, ich werde wohl mit meinem Streifenflügel leben müssen wie mein Freund, das Pegasus. Nur, dass ich mit einem Flügel nicht fliegen kann, wie Du bereits bemerkt haben wirst.“ Als ich meine Gedanken wieder ordnen konnte, wollte ich etwas dazu sagen – doch dann war das Zebra plötzlich verschwunden. Danach ging ich nicht mehr in den Zoo. Ein paar Wochen später flanierte ich aber dann doch Richtung Tierpark, und als ich wiederum durch den Park spazierte, da…….
Anfragen: brigitte.buchacher@icloud.com b.buchacher@gmx.at
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Gesundheit und weiter viel ERFOLG
Lovis Corinth finde ich auch interessant,speziell weil expressionismus und impressionismus in „der Eindruck wird ausdrücklich“ zusammenfallen und das die Bilder sehr gut beschreibt. Auch getroffen und betroffen spielen sprachlich mit dem Bild von Äußerlichkeit und Innerlichkeit, Konflikt zwischen Impressionismus und Expressionismus. Zwischen Körper und Seele.
Das mit Gegenwart und Gegenwarten verstehe ich noch nicht….das muss ich dich fragen .. würde mich interessieren???
…. Ich tauche ein in die Erzählungen, lass mich mitnehmen und entführen….sind voll Poesie und Geheimnisse … .gibts Fortsetzungen? Das fragt B.
…. Idee an Sie: machen Sie ein Buch daraus….amüsant, spritzig, lebendig und voll Geist, …. 👍 Grit Buchner
…. Mehr vom Zebra…. Einfach erfrischend und witzig, wie wärs mit einem Buch?? Werde sie weiter erzählen und weiter denken 🧐, ….
Sehr nette Geschichten lieber Lothar. Du solltest unbedingt ein Buch mit Text und Bildern rausbringen….ich bin die erste, die eines kauft.
Eine wunderbare Geschichten-Welt, lieber Lo, poetisch, spannend, vielseitig. Gratuliere!
…. Eine Reise und verzaubert in Phantasiewelt eingetaucht, …. schön!
Beste Grüße, Georg Steiner
…verlegen und illustrieren Sie doch diese Geschichten, einfach ein Genuss ….!….so viel Mystik, Phantasie und Humor….
Mit herzlichen Grüßen, Mira